Schwerpunkte / Integrative Medizin
Integrative Medizin
bezeichnet das optimierte Zusammenwirken von klassischer Schulmedizin
und den Verfahren der sog. Alternativmedizin. Integration bedeutet
Heilung mit dem Besten der jeweiligen Therapierichtungen, Diagnose mit
dem jeweils besten Verfahren. Die Grenzen, an denen Sie hören,
"mit dem Problem müssen Sie lernen zu leben", werden ausgeweitet
oder gar aufgehoben und für die meisten Probleme werden
Lösungen sichtbar.
Akupunktur
Definition
Die Akupunktur stellt eine alte,
chinesische Heilmethode dar. Sie ist in die Philosophie der
traditionellen chinesischen Medizin eingebettet. Feinste Nadelstiche an
genau definierten Punkten am Körper sollen eine Harmonisierung der
Lebensenergie Qi ermöglichen. In der chinesischen Heilkunde wird
die Akupunktur selten als alleinige Therapie angewandt. Eine andere
Möglichkeit zur Energieharmonisierung besteht zum Beispiel im
Einhalten von Diäten oder in der Einnahme bestimmter pflanzlicher
Heilmittel.
In den westlichen Ländern gehört
die Akupunktur zum Bereich der Komplementärmedizin. Allerdings
erlernen immer mehr schulmedizinisch ausgebildete Ärzte die
Technik der Akupunktur und setzen sie begleitend zur konventionellen
Therapie ein. Eine langjährige Erfahrung - fragen sie Ihren
Therapeuten nach dem Erfahrugshorizont - ist einer der wesentlichen
Garantpunkte für eine erfolgreiche Therapie.
Erfahrung und Qualifikation
Ich habe vor 15 Jahren mit den ersten
Schritten in der Akupunkturausbildung angefangen und inzwischen 12
Jahre klinischer Anwendungserfahrung sammeln können. Der
sogenannte B-Diplom Nachweis für Akupunktur mit 350 Stunden
Ausbildungsnachweis sowie eine abschließende Prüfung im
Jahre 1998 sind nur ein Teil des Qualifikationsnachweises. Erfahrungen
sind in der Medizin des Ostens und des Westens das A und O. Die
tägliche Zahl der Behandlungen über Jahre hinaus bilden erst
das Können des Therapeuten. Die umfassende Praxiserfahrung zeigt
sich mit täglich bis zu 15 Behandlungen in den verschiedensten
Indikationen von der Schmerztherapie in allen Bereichen über
Allergien, Hauterkrankungen, Tinnitus bis hin zur Suchtentwöhnung,
Gewichtsabnahme oder Geburtsvorbereitung. Der Schwerpunkt liegt
überwiegend im Bereich der Schmerztherapie.
Es existieren gleichberechtigt
nebeneinander:
- die klassische Körperakupunktur - ergänzt durch
Moxibustion
- die Ohrakupunktur (als Nadel-, Körnchen- oder
Laserakupunktur)
- die Schädelakupunktur (Yamamotho)
Philosophie /
Entstehungsgeschichte
Die Akupunktur zielt auf die
Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen Yin und Yang.
Hierfür ist das freie Fliessen der Lebensenergie Qi wichtig.
Eine Störung von Qi führt zur Krankheit.
Aufgrund überlieferter Traditionen
können auf der Körperoberfläche bestimmte Linien, so
genannte Meridiane, definiert werden. Meridiane sind Energiebahnen, die
in enger Wechselbeziehung zu den ebenfalls nach Yin und Yang
aufgeteilten Organen stehen. Es gibt 12 Yin und Yang Hauptmeridiane.
Zusätzlich existieren zwei weitere wichtige Meridiane auf der
Mittellinie der Körpervorder- und Körperhinterseite. Auf den
14 Meridianen liegen insgesamt 361 klassische Akupunkte, wobei
verschiedene Akupunktur-Richtungen noch weitere Punkte kennen. Jeder
Akupunkt steht mit einem Organsystem in enger Wechselwirkung. Bei der
Reizung eines Akupunkts durch einen Nadelstich wird Energie
zugeführt oder abgezogen. Dadurch wird blockierte Qi-Energie
wieder zum Fliessen gebracht.
Technik
Zur Akupunktur werden in Europa meist
dünne Stahlnadeln verwendet, die in unterschiedlichen Winkeln
angesetzt und verschieden tief eingestochen werden. Das Drehen, Heben
oder Senken der Nadel stimuliert den Akupunkt zusätzlich. Der
Stich ist nur wenig schmerzhaft. Manche Menschen spüren bei der
Akupunktur Wärme, Kälte, Kribbeln, Druck, Taubheit oder
Schwere. Diese Empfindungen, die «De-Qi-Gefühle»
genannt werden, deuten darauf hin, dass der Therapeut die richtigen
Punkte behandelt. Diese Empfindung tritt jedoch nicht bei jedem
Menschen auf. Die Nadeln bleiben 15 bis 30 Minuten in der Haut. Je nach
Ausbildung respektive Schule ist die Technik unterschiedlich. Weitere
Massnahmen wie Moxibustion (Abbrennnen von getrocknetem, gepresstem
Beifusskraut über den Akupunkten) sind ergänzende
Behandlungsstrategien zum Aufbau oder zur Regulierung der
Körperenergie. Eine Akupunktur-Behandlung wird im Abstand von
einigen Tagen wiederholt und umfasst in der Regel 10 bis 20 Sitzungen.
Bei der Ohrakupunktur, insbesondere zur Behandlung
von Allergien, Asthma, Entwöhnungstherapien bei Nikotinsucht oder
Übergewicht werden Dauernadeln verwendet. Das sind kleine 1-2 mm
lange Nadeln mit spiralförmigem rechtwinkligem Ende, die mit einem
Pflaster im Ohr gesetzt werden und einige Tage bis 1 Woche dort
verbleiben. Sogenannte APX Nadeln sind kosmetisch ansprechende
Steckernadeln mit leicht intensivierter Wirkstärke. Die Behandlung
erfolgt ein bis zweimal pro Woche und die Nadeln werden bei jedem
Behandlungstermin auf die Körpergegenseite gesetzt. Bei
Dauerbehandlungen könnnen die Termine auch im Abstand von
mehreren Wochen erfolgen.
Bei Kindern und Jugendlichen erfolgt die Behandlung über Pflasterkörnchen
in gleicher Weise.
Die Laserakupunktur ist eine sinnvolle,
vollkommen schmerzlose Alternative für Säuglinge und
Kleinkinder, sowie schmerzempfindliche Jugendliche und Erwachsene. Auch
in der Badesaison bietet sich der Laser an, damit Kinder ungestört
ins Wasser können. Verwendet wird ein sog. pulsierender Halflaser
mit einer Wellenlänge von 630 nm.
Wirkung
Wie die Akupunktur genau wirkt,
ist zumindest aus der Sicht der Schulmedizin nicht klar. Man nimmt
an, dass folgende Wirkungsmechanismen eine Rolle spielen:
- Wirkung über das Nervensystem, zum
Beispiel durch so genannte Endorphine (körpereigene,
schmerzlindernde Stoffe)
- Wirkung über Hormone
- Wirkung über die Aktivierung der Blutgefässe und des
Intermediärstoffwechsels
- Wirkung über die Stärkung der Abwehr
- Wirkung über die Entspannung der Muskulatur
- Wirkung über Faszienpunkte / Nerven&Gefässbündel
Einsatz
In China wird die Akupunktur erst nach
einer ausführlichen Diagnose eingesetzt. Neben der Zungen- und der
Pulsdiagnostik kommt dem Erfassen von individuellen Lebensgewohnheiten
und dem persönlichen Wesen eines Patienten grosse Bedeutung zu.
Ist die Diagnose gestellt, so können in China prinzipiell alle
Erkrankungen mit Hilfe der Akupunktur behandelt werden.
Westliche Anwender von Akupunktur
orientieren sich oft direkt an den Beschwerden und setzen ihre Nadeln
den Symptomen entsprechend ein, ohne vorherige vertiefte Diagnostik und
ohne Berücksichtigung von weiteren Zusammenhängen. Wichtig
sind sogenannte exogene Faktoren, also Bedingungen, die Beschwerden
verbessern oder verschlechtern. Zur Behandlung der exogenen Faktoren
können ergänzende Punkte das Behandlungsregime
abrunden. Die in der traditionellen chinesischen Medizin
postulierten Zusammenhänge treffen auf die westliche Lebensweise
allerdings nur im begrenzten Umfang zu. Das System der Akupunktur mit
seinen komplexen Wirkungszusammenhängen hat im westlichen
Medizinkreis eine hohe Wirkungsrate ohne den TCM Bezug. Entscheidend
ist die langjährige Erfahrung des Therapeuten und die Kenntnis des
Patienten und seiner individuellen Reaktionsweisen. Hier liegt die
Akupunktur optimalerweise in den Händen des Hausarztes. Auch bei
z.B. "orthopädischen" Indikationen / Erkrankungen wie Hüft-,
Knie- und Bandscheibenproblemen ist nicht der Orthopäde der beste
Akupunkteur, sondern der qualifizierte Hausarzt. Damit reduziert sich
die Quote der Abbrüche wegen "Unwirksamkeit oder Nichtansprechen"
z.T. drastisch. Nach eigenen Erfahrungen liegt diese Quote deutlich
unterhalb von 2-5% aller Behandlungen.
Diese Patienten leiden häufig unter Blockaden, Störfeldern
oder weiteren Belastungen wie z.B. Mangelzuständen oder
Schwermetallintoxikationen. Zur Abklärung unter anderem
solcher Fälle eigent sich die Bioenergetische
Diagnostik. Bei konsequenter Verfolgung können so fast 98%
aller Beschwerdebilder weiter abgeklärt und meist
erfolgreich therapiert werden.
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat
insgesamt 40 Krankheiten definiert, bei denen die Akupunktur eingesetzt
werden kann. In Europa ist diese Methode der Erfahrungsmedizin vor
allem für die folgenden Beschwerden und Erkrankungen anerkannt:
Kopfschmerzen und Migräne
Rückenschmerzen
Nervenschmerzen
Rheumatische und degenerative Beschwerden
Chronische Atemwegserkrankungen (Bronchitis, Asthma)
Allergien
Zur Raucher-Entwöhnung und als unterstützendes Verfahren zur
Adipositastherapie
Therapieerfolge lassen sich auch bei der
Kombination von Akupunktur mit westlichen Therapieansätzen
erzielen, zum Beispiel bei Asthma. Tritt Asthma jedoch akut auf, stellt
die Akupunktur keinen Ersatz für Notfallmedikamente dar. Ebenso
sollte das Absetzen oder eine Dosisreduktion von Medikamenten
ärztlich überwacht werden. Daher ist Akupunktur in der Hand
des erfahrenen Arztes am besten aufgehoben und mit den höchsten
Wirkungserfolgen belegt.
Immer wieder kommen wir zum Begriff der
Ingrativen Medizin. Idealerweise besteht ein gleichberechtigtes
Nebeneinander unter Beachtung vorhandener Einschränkungen und/oder
Blockademöglichkeiten, um das beste Therapieregime herauszufiltern.
Nebenwirkungen /
Vorsichtsmassnahmen
Schwere Nebenwirkungen sind bei einer
korrekt durchgeführten Akupunktur nicht zu erwarten. Bei einer
unkorrekten Stichtechnik können unter Umständen Organe und
Blutgefässe verletzt werden oder Nadeln abbrechen, was in meiner
langjährigen Praxis nicht ein einziges Mal vorgekommen ist. Ich
halte das Abbrechen der Nadel trotz entsprechender Berichte
in der Literatur für schlicht unmöglich.
Es ist hilfreich, wenn man sich vor Beginn der Behandlung über
folgende Punkte im klaren ist:
Die Diagnose muss feststehen, und zwar die schulmedizinische wie die
traditionelle chinesische Diagnose.
In der Schweiz darf die klassische Akupunktur (weil dabei die Haut
verletzt wird) nur von Ärzten, von speziell ausgebildeten
Therapeuten unter ärztlicher Aufsicht oder von Naturheilpraktikern
mit einer kantonalen Bewilligung durchgeführt werden.
Die Nadeln müssen steril sein, da sonst die Gefahr einer
Übertragung von ansteckenden Krankheiten (Hepatitis, AIDS)
besteht.
Im allgemeinen werden die Nadeln nur einmal verwendet.
Wenn sich die Beschwerden durch die Akupunktur verschlechtern, oder
wenn es nach mehreren Sitzungen nicht zur Besserung kommt, sollte die
Behandlung ggf.abgebrochen werden. In den meisten Fällen ist ein
Abbruch jedoch nicht erforderlich. Erfahrene Therapeuten erkennen, ob
es sich um eine sogenannte Erstreaktion handelt. Dies ist ein Symptom,
wenn das Chi zum Fliessen kommt und Regulationsvorgänge im
Körper stattfinden. Sensible Personen bemerken dies. In diesem
Fall soll die Behandlung ganz im Gegenteil sogar intensiviert werden.
Dies ist in ca 95 % der Fälle der richtige Weg zum Erfolg.
Akut entzündliche Erkrankungen eignen sich nicht für eine
Behandlung durch Akupunktur.
Als Komplikation kann es bei einer Akupunktur-Behandlung zu
Kreislaufschwächen bis hin zur Ohnmacht kommen. Personen mit
Kreislaufproblemen sollten dies ihrem Therapeuten vor der Behandlung
mitteilen und die Akupunktur im Liegen durchführen lassen.
Ich kann bei den Indikationen der WHO in
den allermeisten Fällen der Akupunktur in der
Erstlinientherapie eine hervorragende Wirkung bei fehlenden
Nebenwirkungen bescheinigen. Die gängige - meist von den
Krankenkassen und existierenden Leitlinien - vorgesehene Vorgehensweise
als Ersatztherapie bei Versagen der schulmedizinischen konservativen
Methoden halte ich für einen falschen Weg. Die Realität und
Kostensituation zwingen Arzt und Patienten aber durchaus nicht selten
zu einem solchen Vorgehen.
Insbesondere bei chronischen Erkrankungen
oder von der Schulmedizin nicht befriedigend zu klärenden
Symptomen oder mangelhafter Therapieerfolge sollte möglichst
frühzeitig die Akupunktur zum Einsatz kommen.
In der Diagnostik möchte ich hier noch einmal nachdrücklich
auf die Möglichkeiten der bioenergetischen
Diagnostik verweisen.
Die Basis dieser Diagnostikmethode ist die Akupunktur und die
Homöopathie.
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