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Hausärztliche
Betreuungsleistungen
Koordination
der hausärztlichen Betreuung
Eines der wichtigsten Merkmale hausärztlciher
Tätigkeit ist die Koorination aller am Behandlungsprozeß
beteiligten Ärzte und nichtärztlichen Leistungserbringer.
Eine aufwändige, aber lohnende Aufgabe. Ohne Kenntnis der
geamten Befunde und Symptome an einer zentralen, koordinierenden
Stelle gehen viele Informationen verloren, die einen gefahrlosen
und effizienten Behandlungsverlauf ermöglichen. Um dieses
Ziel zu gewährleisten, sollten Sie mit jedem Beschwerdebild
stets zuerst zu mir in die Sprechstunde kommen. Viele weitere
Besuche erübrigen sich, da Ihnen hier schon erfolgreich geholfen
werden kann. Mit zahlreichen Beschwerden sind Sie bei Ihrem Hausarzt
am besten aufgehoben, da ich IhreVorgeschichte besser kenne als
jeder zweifelsohne kompetente, spezialisierte Fachgebietskollege,
der nur seinen Ausschnitt Ihres Problems sieht.
Wenn eine Überweisung den Behandlungsprozeß verbessern
kann oder zur Absicherung einer Diagnose erforderlich ist, bekommen
Sie die weiterführende Überweisung problemlos.
Denken Sie bitte daran, daß viele Patienten, die alles ohne
ihren Hausarzt abgemacht haben - entweder ganz ohne Arzt oder
gleich mit verschiedenen Fachgebietskollegen - z.B. im Falle eines
Kur- oder Rehaantragsverfahrens oder im Rentenverfahren oft ohne
die entscheidende Hilfe des gut informierten Hausarztes alleine
gegen Versicherungen oder Behörden stehen. Ein Nachteil,
den man durch frühzeitiges Aufsuchen des Hausarztes weitestgehend
vermeiden kann. Und kein oder kaum ein Facharzt übernimmt
die zeitfressende und aufwändige Aufgabe dieser Koordination.
Weitere Argumente für eine frühzeitige, hausärztliche
Behandlung:
Verringerung verschleppter und chronifizierter Verläufe,
spez. Schmerzen (aber auch Infekte, Bronchitiden, Lungenentzündung,
Herzschmerzen, Magenprobleme....)
Erhalt Ihres Medikamentenbudgets:
Jeder Arzt hat nur ein begrenztes Gesamtbudget für die Verschreibung
von Medikamenten zur Verfügung, das direkt von der Anzahl
der Patienten in der Praxis / Quartal abhängt. Durch Einführung
der 10€ Krankenkassengebühr in der Praxis sind die Fallzahlen
für sog. Bagatelllfälle zurückgegangen. Das führt
zu extrem engen Begrenzungen in der medikamentösen Versorgung.
Jeder unterbliebene Arztbesuch (1 Kontakt / Quartal reicht zur
Fallzahlauslösung aus) verringert das zur Verfügung
stehende Volumen weiter.
Optimierung Ihrer Betreuung:
Nur das, wovon Ihr Arzt Kenntnis hat, kann in das Puzzle mancher
Syndrom-Erkrankungen eingeordnet werden. Denken Sie als Beispiel
nur daran, daß ein Zeckenbiß verschiedene Symptome
machen kann, die in zeilichem Versatz zum eigentichen Biß
auftreten. Das Zusammenzufügen ist ärztliche Kunst und
Aufgabe, zu der wir die Informationen brauchen. Also auch wegen
scheinbar harmloser, aber unklarer Befunde kommen.
Im Zweifelsfall lieber einmal zuviel als einmal zu wenig.
DMP
- Programme
Es gibt im hausärztlichen Bereich
zur Zeit zwei aktive Chronikerprogramme (DMP = Disease management
Programme), die von den verschiedenen Krankenkasen unter den unterschiedlichsten,
mehr oder weniger phatasievollen Namen propagiert werden:
DMP - Diabetes
Das erste etablierte Programm war das Betreuungsprogramm
für Diabetiker.
In der eigentlichen Betreuung ändert sich eigentlich wenig,
außer daß bestimmte Untersuchungen in regelmäßigen
Abständen dokumentiert werden (meist quartalsweise, in selteneren
Fällen halbjährlich).
Grundsätzlich erfolgt die Beurteilung von Frühformen
bzw. Stadieneinteilung der diabetischen Spät- und Folgeschäden
sowie die Einstellung der aktuellen Stoffwechsellage.
Die Krankenkassen erlassen dem Patienten meist die Kassengebühr
in der Arztpraxis. Der Arzt bekommt für die Dokumentationen
15 € (bei Ersteinschreibung liegt die Verwaltungskostenentschädigung
incl. Untersuchung einmalig bei 25€). Finanziell betrachtet
könnte man von ärztlicher Seite aus die DMP Programme
besser unterlassen, da der Aufwand gemessen an dieser Bezahlung
einfach zu groß ist.
Ich unterstütze zur Zeit die DMP-Programme (noch), da es
ein Steuerungsinstrument für die langfristig bessere Versorgung
unserer Chroniker ist. Die Kasse darf für einen ins DMP eingeschriebenen
Diabetiker einmal kräftiger in den sog. RSA-Geldtopf greifen
und bekommt ca. das 2,5 fache des Grundbetrages an Finanzmitteln
für die Versorgung des Patienten und Deckung ihrer eigenen
Verwaltungs- und Personalkosten.
Vorteile der Strukturprogramme liegen eindeutig auf seiten der
Krankenkasse.
Ich empfehle Ihnen aus o.g. Gründen dennoch die Einschreibung
in die Programme, selbst wenn der aktuelle Nutzen für Sie
bei der aktuell schon bestehenden guten Versorgung in meiner Praxis
nicht allzu groß ist.
Im Rahmen gemeinsamer Entscheidungen unseres Praxisnetzes-Hannover-Ost
behalte ich mir aber einen jederzeitigen Ausstieg aus den Programmen
vor, wenn es zur Durchsetzung einer besseren Patientenversorgung
oder Verbesserung der Situation in den Arztpraxen hilfreich werden
könnte.
DMP - KHK
Für das DMP KHK (koronare
Herzerkrankung) gilt prinzipiell das Gleiche wie für das
DMP Diabetes.
Voraussetzung für die Einschreibung ist der erlittene Herzinfarkt,
Bypass-Operation, Herzkatheteruntersuchung mit Nachweis einer
KHK oder sichere Zeichen der KHK im Belastungs-EKG.
Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen
sind keine gültigen Voraussetzungen für die Einschreibung
ins DMP.
DMP Asthma/COPD und
DMP Typ-I Diabetes
sind aktuell in Vorbereitung
Typische Namen für die DMPs sind:
Gut dabei (Knappschaft)
Curaplan (AOK)
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